Was ist Ayurveda?
Man kann Ayurveda auch als das moderne Biohacking beschreiben, denn diese 2500 Jahre alte indische Medizin sieht alles aus dem zirkadianen Rhythmus heraus. Übersetzt beduetet ‘Ayus’ = Wissen und ‘veda’ = Leben, also das Wissen über das Leben. In dieser Wissenschaft spielt unter anderem die Ernährung eine große Rolle, denn sie hat einen hohen Stellenwert in der Gesundheit. Es ist nicht nur wichtig WAS wir essen, sondern auch auch in welcher Kombination, Zubereitungsart und wie es hergestellt wurde. Auch Yoga, Meditation und Ölmassagen sind ein wichtiger Teil in der Vorbeugung und Therapie von Erkrankungen. Das schöne ist die ganzheitliche Sicht auf den Menschen, wobei nicht nur der Körper an sich betrachtet wird, ebenso der Geist und die Psyche. Deshalb ist es so vielseitig und umfangreich, aber wenn man einmal den Nutzen und die Prinzipen verstanden hat, ist es super alltagstauglich und man möchte es nicht mehr missen. Grundsätzlich wird im Ayurveda von 3 Typen bzw. Bioenergien ausgegangen, die jeder von uns in uns trägt, wovon jedoch ein Typ dominiert. Mit bestimmten Routinen und einer angepassten Ernährung können wir uns in Balance bringen, denn nicht nur wir tragen diese Bioenergien in uns, sondern auch Lebensmittel haben bestimmte bioenergetische Eigenschaften. Im Ayurveda geht es schlussendlich immer darum den Körper wieder in seine Balance zu bringen, weshalb auch nicht von Krankheiten gesprochen wird, eher von Störungen, die dich aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Wenn dich das näher interessiert, dann lies dir gerne die Erklärungen zu den Doshas durch, die den jeweiligen Typen beschreiben. Vielleicht findest du dich schon in einem wieder.
Je besser du in Balance bist, desto mehr spürst du was dir gut tut
Die Doshas
Aus ayurvedischer Sicht besteht die Umgebung aus den 5 Elementen Feuer, Wasser, Erden, Luft und Äther. Diese Elemente finden wir in Form von den Doshas im Menschen wieder. Aus ihnen bildet sich die ganz persönliche Konstitution. Die Doshas stellen Funktionstypen dar, welche den Körperbau, Charakter und Krankheitsneigung-/ausprägung beschreiben. Wir sind nie nur ein Typ, sondern eine Mischung aus 2 oder allen 3 Typen, welche in unterschiedlicher Ausprägung vorherrschen. Wenn die Doshas aus dem Gleichgewicht kommen, können Krankheiten entstehen.
Vata
Besteht aus den Elementen Äther und Luft
Der Vata-Typ ist eher schlank, hat oft eine kreative Ader, aber ihm fehlt die Struktur, weshalb es ihm schwerfällt eine regelmäßige Routine in Alltag zu haben. Er lässt sich schnell von etwas begeistern und hat viele neue Ideen. Er mag es in Bewegung zu sein und verspürt schnell eine innere Unruhe. Sorgen und Ängste verfolgen ihn oftmals. Seine Verdauung ist dabei sehr wechselhaft, von durchfall bis zu Verstopfungen.
Ernährungstipps
Bewegungstipps
Pitta
Besteht aus den Elementen Feuer und Wasser
Da der Pitts-Typ sehr viel Feuer in sich hat, ist er ein Macher mit viel Temerament und Selbstbwusstsein. Er geht die Dinge an und ist mit seinem Mut und seiner Entscheidungsfreudigkeit eher in Führungspositionen zu sehen. Durch seine Antriebskraft kann er schneller als Andere in ein Burnout landen. Bei zu viel Stress reagiert er mit Durchfall, Sodbrennen oder Entzündungen.
Ernährungstipps:
Bewegungstipps:
Kapha
Besteht aus den Elementen Wasser und Erde
Der Kapha-Typ ist ein eher ruhiger, geerdeter Typ. Er bringt eine Stabilität mit sich und ist eine guter Zuhörer. Von Körperbau ist er etwas stämmiger und neigt zur schnellen Gewichtszunahme. Die Verdauung ist eher träge und langsam.
Ernährungstipps:
Bewegungstipps:
Hier kannst du einen Dosha-Test machen und deine Konstitution finden.
Mein persönlicher Weg zum Ayurveda & wie er mir geholfen hat
Als ich durch das Googeln auf den Ayurveda gestoßen bin, weil ich verzweifelt nach einer Lösung für meine Verdauungsbeschwerden gesucht habe, war ich dem Ayurveda gegenüber erst skeptisch, da es für mich im ersten Moment sehr abstrakt wirkte. Die Rede war die überall von Agni, dem Verdauungsfeuer, um das sich letztendlich alles dreht. Denn das gilt es in einem gesunden Maße am “brennen” zu lassen, sonst kann zu viel Ama (Stoffwechselabfallprodukte) entstehen. OK? Die Begriffe fand ich schon etwas seltsam, aber ich dachte mir, ich probiere die Ernährungstipps einfach mal aus und wenn es nichts für mich ist kann ich wieder zurück. Ich startete mit dem klassischen ayurvedischen Porridge am Morgen und merkte direkt, wie gut und wohltuend es war. Zudem schmeckte es sehr gut und half mir meine Verdauung in Schwung zu bringen. Nach und nach verfolgte ich weitere Prinzipen, wie ein warmes Glas (Ingwer-)Wasser, gekochte Speisen, neue Gewürze usw….Ich fühlte mich wieder viel wohler in meinem Körper. Das befreiende war, dass ich das Kalorienzählen immer mehr loslassen konnte, weil es im Ayurveda keine Kalorien gibt. Es wird vielmehr auf die Eigenschaft und Zubereitungsform geachtet und dass dich das Essen wirklich nährt. Diesen Ansatz fande ich total schön, denn es basiert auf den liebevollen Gedanken, dass du deinem Körper das gibst, was er gut verdauen kann und wonach er verlangt. Oft habe ich Abends einen Salat gegessen, weil es ja so gesund sei und wenig Kalorien hat. Dass allerdings mein Körper gar nicht damit zurecht gekommen ist abends noch einen Teller voller Rohkost zu essen und er eigentliche eine warme vollwertige Mahlzeit gebraucht hätte, hatte ich bis dahin ignoriert. Mein Körper reagierte darauf mit einem Blähbauch, Verdauungsproblemen und einem unangenehmen Kältegefühl. Der Ayurveda kam mir da genau passend. Mit dem Hintergrundwissen konnte ich wahrnehmen, was mein Körper wirklich brauchte. Ich tauchte immer tiefer in Welt des Ayurvedas. Ich war fasziniert, wie umfangreich er ist und was er alles zu bieten hat: Von Phytotherapie bis hin zu ayurvedischen Kuren. Ich hörte mir alle Podcasts dazu an, las Blogartikel und probierte eine Menge neuer Rezepte aus und war sogar auf dem ersten Ayurvedafestival Deutschlands bis ich die Idee hatte, dass noch mehr Menschen von diesem Wissen profitieren könnten. Deshalb startete ich diese Website: Das alte indische Wissen mit der modernen Ernährungswissenschaft zu kombinieren, als gegenseitig Ergänzung, ist mein Ziel. Denn immer öfter kann die heutige Wissenschaft die alte Wissen belegen. Wir deutschen brauchen ja immer handfeste belege durch Studien 😉 (Ich liebe es ja auch muss ich zugeben)
Die ayurvedischen Ernährungsprinzipien
Es gibt bestimmte Prinzipen, was die Kombination gewisser Lebensmittel anbelangt, aber auch WIE du die Mahlzeit einnimmst, was deiner Verdauung hilft und dir nach dem Essen Energie schenken, anstatt in ein Mittagstief zu fallen, ist von Bedeutung. Hier ein paar Tipps für dein Agni:
- Iss soviel, dass dein Magen nur zu 3/4 gefüllt. 1/3 davon sollte Flüssigkeit in Form von Wasser oder Suppe sein.
- Trinke eine halbe bis eine Stunde vor und nach der Mahlzeit nichts mehr. Zu einer Mahlzeit ist ein Glas warmes Wasser gut
- Frisch gekochte Gerichte ohne Zusatzstoffe mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln bekommen dir am besten
- Iss warm und gekocht, vor allem morgens und abends
- In Ruhe essen, damit dein Magen-Darm-Trakt verdauen kann
- Regelmäßige Mahlzeiten essen und erst dann, wieder essen, wenn die vorherige Mahlzeit verdaut ist
- Alle Geschmacksrichtungen in eine Mahlzeit bringen wirken befriedigend und verhindern das Überessen (süß, sauer, salzig, scharf, herb). Das ist gut über verschiedene Gewürze zu erreichen.
- Auf diese Kombination achten:
- Fleisch nicht mit Milchprodukten und Honig einnehmen
- Frische Früchte nur alleine essen
- Fisch nicht mit Milchprodukten kombinieren
- Jogurt nicht mit saurem oder Käse kombinieren
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